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Fortsetzung : Meine Reise... aus der Kaufhalle zum Ernährungscoach

Wann begann eigentlich meine Reise?

Liebe Leser, dies ist mein persönlicher Weg zu einer gesünderen Ernährung. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.


Wann begann eigentlich meine Reise? Geboren 1972 und aufgewachsen im Osten der Republik, wurde gegessen, was auf den Tisch kam. Der Nährwert spielte in meiner Welt keine Rolle. Denn das Angebot war ohnehin begrenzt und so ernährten wir uns sowieso regional und saisonal. Erdbeeren im Winter? Haha, das wäre eine Sensation gewesen. Dennoch weiß ich noch gut, wie verächtlich ich in der Kaufhalle (so nannten wir den Supermarkt) auf das Mineralwasser in Flaschen geschaut habe. Wozu das denn? Was für ein Quatsch. Ich habe in meiner Kindheit viel Brause, Saft und gesüßten Tee getrunken - widerlich aus heutiger Sicht.


Später dann, nach der Wende, habe ich alles probiert, was die Supermarktregale so hergaben. Lecker! Ich habe mich wenig für Zutatenlisten und Inhaltsstoffe interessiert. Treu in dem Glauben, das es natürlich nicht schadet. Klar, Süßigkeiten nur in Maßen, das war selbst mir bekannt – doch die Lösung lag doch auf der Hand!


Lightpodukte! Ich hatte viele Fan´s dieser Produkte in meinem Umfeld – sie wollten ständig abnehmen, was sie natürlich nicht geschafft haben. Heute weiss ich, warum.


Dann, als junge Frau bekam ich Max Bruker´s Buch „Unsere Nahrung – Unser Schicksal“ in die Hand. Wums – das beeindruckte mich, doch ein Umsetzen scheiterte schon an dem Versuch Vollkornbrötchen beim Bäcker zu bekommen. Wie verächtlich zeigten mir die Verkäuferinnen oft die eingefärbten „dunklen“ Körnerbrötchen, die mit Vollkorn ja nix zu tun haben. Brukers Empfehlungen lasen sich einleuchtend, doch der innere Schweinehund war einfach zu groß, wirklich etwas zu verändern – und die Verlockungen waren mächtig. Denen nachzugeben war einfacher!


Doch das Buch hat Spuren hinterlassen und kleine Prozesse angestoßen.


Damals war diese Welt noch die Welt der „Körnerfresser mit Ökolatschen“. Ich bin dann auf meinem Weg wieder von diesem Thema abgekommen – doch den damaligen „Körnerfressern“ bin ich heute zutiefst dankbar, dass sie weitergemacht haben.


Sie haben eine neue Kultur entwickelt und auch in mir war ja der Samen durch das Buch gesetzt. Intuitiv habe ich in kleinen Minischritten - Step by Step - die Ernährung unserer damals noch jungen Familie umgestellt. Das war nie vordergründig, sondern teilweise sehr unbewusst.


Einen großen Meilenstein setzte das Jahr 2016. Ich wollte etwas für mich tun, einige Kilos verlieren und mich fitter fühlen. So landete ich bei einer Stoffwechselkur – die ich mir selbst zu meinem Geburtstag schenkte.


Nach diesen 6 Wochen war ich zwar schlanker – doch Komplimente habe ich nicht wirklich bekommen, denn ich sah im Gesicht sehr eingefallen aus. Heute weiss ich, warum.


Nachdem ich dann alles wieder essen „durfte“, fingen meine Augen an, mir massive Probleme zu bereiten. Sie tränten und waren in der Lidfalte dauerhaft stark entzündet. Das tat weh und ich verbrachte einen Sommer mit dem Aussehen einer „Hexe“ (gefühlt). Also begab ich mich auf die Suche. Mascara weglassen, Allergietest machen – ohne Erfolg. Eine Darmspülung (mache ich nie wieder) und ein Bluttest. Dieser war recht teuer und offenbarte mir rund 75 Lebensmittel, die ich nun mal weglassen sollte. Na klar! Ich traute mich ja eh schon kaum, noch was zu essen, war noch mehr abgemagert und psychisch am Ende. Das war mein persönlicher Tiefpunkt.


Dennoch wußte ich: mein Körper will mir etwas zeigen, er spricht mit mir und will mir „etwas vor Augen führen“.


Ich beschloss meine „Heilung“ nun selbst in die Hand zu nehmen. Ich aß wieder „normal“ und ließ einzelne Gruppen an Lebensmitteln aus. Parallel saugte ich alles auf, was ich finden (und zeitlich konsumieren) konnte und beschäftigte mich mit der Darmgesundheit. Meine erste Lösung war, Weizen konsequent zu meiden. Ich ernährte mich glutenfrei und kurierte meinen Darm und trara: Die Beschwerden verschwanden. Ich hörte das erste Mal von Leaky Gut.


Mein Fazit: Es ist verdammt schwer, sich allein durch diesen Dschungel zu kämpfen. Diese Ratlosigkeit, was darf ich essen, was soll ich kaufen, wie soll ich kochen (mit einer Familie und deren Gewohnheiten im Schlepptau). Parallel der Beruf, die Familie – einfach wenig Zeit. Doch Wums - dann kommen Zeiten, die einen beruflich und privat besonders herausfordern und da hat mich ein Verhalten am mir sehr schockiert: Genau dann, wenn man die gesunde Ernährung am meisten braucht, fällt man in seine alten Ernährungsmuster zurück. Ich hatte nicht mehr die Kraft „mich auch noch um gesunde Ernährung zu kümmern“.


Heute weiß ich, dass man auf seine Gewohnheiten aufbauen kann – schließlich haben diese einen doch schon weit gebracht. Hier und da ein paar kleine aber entscheidende Veränderungen, doch diese kontinuierlich, bringen den Erfolg.


Diese Reise ist individuell, denn jeder hat seine eigenen Gewohnheiten, Rituale, Vorlieben und auch Überzeugungen. So soll es sein. Schau diese an, bring Qualität, Frische und Freude hinein und deine Ernährung ist schnell auf einem gesünderen und vitalstoffreicheren Level. Nebenbei wirst du nachhaltiger und bewusster - in kleinen Schritten - kontinuierlich und dein Leben lang.


Auf meiner Reise habe ich mich zum Ernährungscoach weitergebildet und lerne jeden Tag etwas Neues dazu. Das ist meine Leidenschaft. Ich brenne für den persönlichen Weg – und einen Weg ohne diese Vielzahl an industriell gefertigten Lebensmitteln.


Denn die Erkenntnis, wie stark diese Produkte unsere Gesundheit beeinflussen können, hat mich sehr geprägt und noch heute bin ich fassungslos, was uns teilweise angeboten wird. Als Mutter kämpft man sowieso gegen die Windmühlen des ausgeklügelten Marketings der Lebensmittelindustrie. Wenn zum Beispiel "Capri Sonne" die Sportfeste der Grundschüler „sponsern“ und dafür die langweilige Wasserflasche im Rasen landet – dann fühlt man sich machtlos. „Was du schon wieder hast, das ist doch nicht so schlimm.“ hört man dann neben sich. Dennoch habe ich weiter gemacht. Leise, aber konsequent.


Jeder darf seinen eigenen Weg gehen, Belehrungen bringen niemanden weiter. Neugier und Informationen schon. Damit habe ich meine Kinder erreicht. Für sie ist es heute normal, auf die Zutatenliste zu schauen, sich kurz Gedanken zu machen und viel Frisches aus dem Teller zu haben. „Du kannst alles essen, doch ich möchte das du dir bewusst machst, WAS du da isst!“, so meine Devise. Der Grundstein ist gelegt und darauf bin ich stolz.


Mit der Kraft der kleinen Schritte habe ich ganz nebenbei die gesunde Ernährung in unserer Familie etabliert.

Lass deine Nahrung deine Medizin und deine Medizin deine Nahrung sein. Hippokrates
von Maren Bucec 14. Februar 2021
Wie die Visualisierung dich bei gesunder Ernährung unterstützt. Das Kochen ist das wahre Leben und daher greifen auch in der Küche Methoden, um seine Ziele zu erreichen! Visualisierung, das ist die bildhafte Vorstellung deines angestrebten Zieles. Zack! So einfach ist das! Die Kraft der Gedanken wirkt auch in der Küche.
Gemüse, Gemüse und was du sonst noch so magst I Vollwerternährung ist gesund, umweltschonend, sozial
von Maren Bucec 16. Januar 2021
„Lasst unsere Nahrung so natürlich wie möglich.“ Prof. Dr. Werner Kollath Ich sehe in dieser Ernährungsform die Grundlage unseres Handelns. Darauf beziehen sich viele Anteile der verschiedenen Ernährungsstile, die so manchen heute mehr verwirren, als Klarheit bringen. Folgen wir alle gemeinsam diesen Prinzipien und agieren frei nach unseren Vorlieben und Bedürfnissen, so gelingt uns ganz individuell eine gesündere, umweltschonendere und sozial verträglichere Ernährung. Das ist das Ziel.
Qualität und gute Gewohnheiten sind besser als jeder Vorsatz!
von Maren Bucec 2. Januar 2021
Dabei ist es doch eigentlich ganz einfach: Gesunde Lebensmittel sind die ohne Etikett. Aber die haben eben keine Lobby. Wer macht denn Werbung für so eine krumme Möhre, einen unrunden Apfel oder eine witzig geformte Kartoffel? Ja gut, dann kommt auch gleich das nächste Thema auf den Tisch: Wie wird heute angebaut, geerntet, gelagert? Was ist denn da noch drin an Vitalstoffen? Tausende Fragen und noch mehr, vor allem wenn man zu den tierischen Lebensmitteln schaut. Hier scheiden sich die Geister. Vegan oder nicht? Das muss nicht immer die Frage sein, finde ich.
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